Nasenwunder: so machen Sie Ihren Hund zum Spurensucher
Wie trainiere ich meinen Hund auf einen bestimmten Geruch? Nasenarbeit gehört zu den spannendsten Dingen, die man mit seinem Hund erleben kann. Nicht nur, weil man im Laufe des Trainings richtig Respekt vor den Fähigkeiten seines Vierbeiners bekommt, sondern auch weil es einiges an Trainingswissen und ein gutes Timing voraussetzt. Lesen Sie hier, wie Ihr Hund in wenigen einfach Schritten lernt, einen bestimmten Geruch zu erkennen und anzuzeigen.
Für erfolgreiche Geruchserkennung ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Hund und die Fähigkeit des Hundeführers, das Suchverhalten lesen und richtig deuten zu können, besonders wichtig. Dies setzt ein gewisses Maß an Grundwissen über Körpersprache, Trainingsansätze und natürlich ein gutes Gefühl für das richtige Timing voraus. Auch körperliche Ermüdungserscheinungen beim Hund sollte man zweifelsfrei erkennen, um einer Überlastung des Vierbeiners vorzubeugen. Für den Menschen ist Sucharbeit also fast noch anspruchsvoller als für den Hund – der kann es ja schon.
Die Vorbereitung
Wichtig ist, mit der Arbeit nur dann zu beginnen, wenn weder Hund noch Mensch müde oder gestresst sind, sich beide gut konzentrieren können und vor allem der Mensch gut gelaunt und mit Geduld ans Werk geht. Das Training selbst wird positiv und vor allem am Anfang mit so wenig Frustration wie möglich aufgebaut. Der Hund könnte negative Gefühle mit dem Geruch verknüpfen und deshalb in der Anzeige unzuverlässig werden.
Nach dem Training wird der Hund möglichst weder gelobt noch beschäftigt. Idealerweise schickt man den Hund zum Schlafen in eine Box oder einen ruhigen Raum, den er gerne mag.
Das Setup
Ideal ist ein Raum mit wenig Ablenkung, der dem Hund bekannt ist. Für die allerersten Trainingsschritte sind Räume mit einfachem Mobiliar wie Vorzimmer, Bad etc. und begrenzter Geräuschkulisse vorzuziehen.
Das Material
Wir benötigen mindestens drei identische Container, die keinen hohen Eigengeruch aufweisen. Gut geeignet sind neutrale Metallbehälter (unbenutzte Dosen für Kräuter, Uhrmachermaterialbehälter, …) oder Polypropylenfläschchen. In diese Container bohren wir mit einer Schere wenige kleine Löcher.
Zwei der Geruchscontainer bleiben neutral, der dritte wird mit Geruch ausgestattet. Wir achten bereits hier darauf, sauber zu arbeiten und die neutralen Container keinesfalls mit der Hand zu berühren, die mit dem Zielgeruch in Kontakt war. Am besten arbeitet man mit Einweghandschuhen.
Ebenfalls vorbereitet werden Leckerli, die der Hund sehr gerne mag und nicht lange kauen muss, um viele Wiederholungen zu erreichen. Ein Klicker, den der Hund noch nicht kennt, wäre ebenfalls hilfreich. Wenn bereits mit Klicker gearbeitet wurde, sollte der Klicker einen anderen Klang haben als der bereits bekannte.
Mögliche Zielgerüche
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, zumindest so lange es keine Substanzen sind, die der Hundenase schaden (wie Motoröl oder Baldrian). Als Zielgeruch eignen sich zum Beispiel Tabak, grüner Tee, essenzielle Öle (Vorsicht, Dosierung schwierig), oder man legt hier bereits den Grundstein zu konkreter Arbeit wie Schimmel, Trüffel, Bettwanzen usw.
Den gesamten Artikel lesen Sie in Ausgabe 05/2015
Die Autorin ist Baumann-zertifizierte ZOS-Trainerin.
Quelle