Hundeangriff auf Herde - Schäfer bittet Hundehalter um Rücksicht

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Hundeangriff auf Herde - Schäfer bittet Hundehalter um Rücksicht

Beitragvon chino » 09.02.2014, 13:17

Nach Angriffen auf Herde: Schäfer bittet Hundehalter um Rücksicht
WICKEDE / KURL Vermutlich ein Husky hat auf einer Weide in Wickede 12 Schafe angegriffen. Ein Tier musste sterben - ein trächtiges Schaf verlor ein Junges. Die Eigentümer der Herde haben jetzt eine Bitte an Hundehalter.

Der Angriff auf die Herde von Ute und Martin Rudack war nicht der erste Angriff auf Tiere des Zuchtbetriebs aus Kurl. Im Februar 2012 jagte ein Hund eine Herde von Sölde bis Aplerbeck. Im Herbst 2013 folgte ein frei laufender Hund in Asseln seinem Jagdtrieb - und jetzt der Angriff auf die Herde trächtiger Tiere in Wickede. Ute und Martin Rudack wollen nicht länger schweigen. In einem Videofilm richten die Schäfermeister an Hundehalter auch diese Botschaft: Video im Artikel eingebettet

Am 30. Januar 2014 saß das Ehepaar um 22.30 Uhr im Wohnzimmer vor dem Fernseher, als das Telefon schellte. Ein Landwirt aus dem Nachbar-Stadtteil Wickede meldete sich und informierte die beiden Schäfermeister darüber, dass ein frei laufender Husky eine Herde des Kurler Zuchtbetriebs auf seinen Hof getrieben habe. Die jugendlichen Söhne des Bauern hinderten die 100 verängstigten Tiere an der weiteren Flucht.

"Aus den Augen verloren"

Die Hunde-Halterin hatte ihren Husky "aus den Augen verloren", wie sie den beiden Jugendlichen berichtete - dann soll sie ihren Hund wieder angeleint haben und davon gegangen sein. Erst am nächsten Tag stellten Ute und Martin Rudack das Ausmaß des Angriffs fest: Mehrere Tiere hatten tiefe Bisswunden erlitten. Einem Schaf hatte der Hund Teile des das Fells abgezogen. Ein trächtiges Tier verlor später sein Junges.

Herde auf einer abgezäunten Weide

Die Herde stand auf einer abgezäunten Weide, als der Hund auf entlegenem Terrain zur Jagd ansetzte. Dann sei Panik ausgebrochen. "Die Tiere müssen Todesangst gehabt haben", berichtet Martin Rudack. Mit aufgerissenen Mäulern hätten sie, auf dem Bauernhof angekommen, kauernd in einer Ecke nach Luft geschnappt. Der Schäfermeister: "Ein großer Teil der Herde war mit Blut überschmiert. Die Tiere hatten Wunden am Kopf und auf den ersten Blick nicht erkennbare Wunden unter der Wolle."

Zuchtbetrieb seit 1978

Bei einer anschließenden Suche entdeckte das Ehepaar, das 1978 mit zwei Schafen einen eigenen Zuchtbetrieb aufgebaut hat, eine weiteres Schaf an einem Waldrand. "Es stand apathisch auf einem Weg, wurde mehrfach gebissen und blutete stark", berichtet Ute Rudack. Die Schäfermeisterin kann die unbekannte Hundehalterin nicht verstehen: "Wegen der schlechten Erfahrung mit Hunden informieren wir die Polizei immer darüber, wo unsere Herden stehen. Hätte die Frau uns über die Polizei verständigt, hätten wir schwer verletzte Tiere sofort erlösen können."

"Es geht nicht um den wirtschaftlichen Verlust"
"Auch bei solchen drastischen Bildern, die wir ansehen müssen, geht es uns nicht um den wirtschaftlichen Verlust", sagt Ute Rudack, "vielmehr wollen wir Hundehaltern, die ihre Tiere nicht anleinen, mit auf den Weg geben, dass sie Verantwortung auch gegenüber anderen Tieren haben." - "Aber offenbar hört die Tierliebe an der eigenen Hundeleine auf", ergänzt Martin Rudack. Er betont, dass eine Schafherde einem jagenden Hund schutzlos ausgeliefert sei.

Flucht über einen Elektrozaun

Eine angegriffene Schafherde bildet vor einer Flucht zunächst in kreisförmigen Bewegungen eine Traube, um die innen stehende Mehrheit zu schützen. "Keins der Schafe will außen stehen", sagt Ute Rudack. Dann sei die Herde über einen Elektrozaun geflüchtet. "Die vordersten Tiere werden von hinten durch das Hindernis geschoben", berichtet Martin Rudack über die Panik der "hochtragenden" Schafe, die etwa zehn Tage später im Stall in Kurl ihre Jungen "lammen" (Fachbegriff für die Geburt) sollten.

Die Polizei hat inzwischen eine Anzeige aufgenommen. Juristisch handelt es sich um eine Sachbeschädigung. Den wirtschaftlichen "Schaden" beziffern die Züchter auf 120 Euro für das tote Muttertier, 50 Euro für das tot geborene Jungtier und 200 Euro für den beschädigten Elektrozaun. Viel wichtiger ist den beiden Schäfermeistern die Bitte an die Hundehalter: "Leint die Hunde an, wenn Schafe in der Nähe sind."

Zum Artikel und der Videobotschaft
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