Erster Prozess gegen Welpendealer in der EU vertagt
VIER PFOTEN protestiert mit 2,5 Meter Justitia-Statue in der Luxemburger Innenstadt
Luxemburg. Der erste Prozess gegen einen illegalen Welpenhändler in der EU wurde heute vom Gericht in Luxemburg vertagt, berichtet die international tätige Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Der Angeklagte selbst blieb der Verhandlung fern, der von ihm beauftragte Rechtsanwalt hatte kein Mandat. Obwohl der Welpenhändler auch wegen Tierquälerei angeklagt war, steht er nun nur wegen unerlaubtem Handels vor Gericht. VIER PFOTEN appelliert eindringlich an das Gericht, das Leiden der Welpen nicht unter den Teppich zu kehren. Mit einer 2,5 Meter großen Justitia-Statue zeigten VIER PFOTEN Aktivisten aus sechs Ländern heute symbolisch in der Luxemburger Innenstadt, dass das Leben von Welpen mehr wiegen muss als der Profit.
„Dass der Welpenhändler nur wegen der fehlenden Handelslizenz vor Gericht steht, zeigt, dass es hier rein um den Profit geht. Der Welpenhändler sollte dringend auch wegen Tierquälerei verurteilt werden, schließlich ist er für das Leiden und den Tod zahlreicher Welpen verantwortlich!“, fordert Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN. „Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt. Luxemburg hat mit diesem Prozess immer noch die Chance, ein weltweites Zeichen für mehr Fairness, Gerechtigkeit und Respekt gegenüber Tieren zu setzen!“
Die Geschichte des Hundehändlers, der heute vor Gericht stand, erinnert an einen TV-Krimi: Obwohl er bereits 2008 wegen Dokumentenfälschung und unerlaubter Ausübung des Tierarztberufes gerichtlich verurteilt und ihm die Handelsermächtigung entzogen wurde, machte er einfach weiter. Jahrelang schmuggelte der angeklagte Hundehändler viel zu junge und kranke Welpen von Tschechien nach Luxemburg und verkaufte die Tiere mit gefälschten Papieren. Viele der Hunde waren todkrank, andere starben trotz intensiver ärztlicher Behandlung. „Ganz offensichtlich ist der Welpenhändler sich der Ernsthaftigkeit seines Vergehens aber überhaupt nicht bewusst, sonst wäre er heute vor Gericht erschienen“, kritisiert Dr. Stephany.
Weitere Informationen unter http://www.stoppuppytraders.org.
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