Trotz Herdenschutzhunde: Wolf reißt acht Schafe

Aktuelle Nachrichten rund um den Hund

Trotz Herdenschutzhunde: Wolf reißt acht Schafe

Beitragvon chino » 09.06.2013, 22:16

Trotz Bewachung durch Herdenschutzhunde: Wolf reißt im Obergoms acht Schafe
Ein Wolf hat in der Region Obergoms in der Nacht auf Freitag trotz Bewachung der Herde durch Hunde acht Schafe gerissen. Damit wurden innerhalb eines Monats insgesamt 28 Schafe getötet. Die Schafe waren auf einer Weide in Obergesteln und wurden von einem Herdenschutzhund bewacht, wie Wildhüter Hubert Blatter am Sonntag sagte. Er bestätigte damit eine Meldung der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens.

Ob es der Wolf M35 war, der die Schafe gerissen hat, ist noch nicht sicher. «Wir gehen davon aus, dass es sich um M35 handelte», sagte Blatter. Allerdings könne erst eine DNA-Probe Klarheit bringen.

Einheimische fordern «Wolffreie Zone»
Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnte es für M35 ungemütlich werden: Gemäss dem «Konzept Wolf Schweiz» sind die Kriterien für einen Abschuss erfüllt, wenn ein Wolf über eine Zeit von einem Monat trotz Herdenschutzmassnahmen mehr als 25 Schafe reisst oder innerhalb von vier Monaten deren 35.

Die Gemeindebehörden im oberen Teil des Tals haben bereits vergangene Woche in einer Stellungnahme gefordert, das Goms solle zu einer «wolffreien Zone» erklärt werden.

Das Goms sei kein Gebiet für grosse Raubtiere, welche die Sicherheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung des Tals gefährdeten, schrieben die Gemeindepräsidenten in einer Stellungnahme. Sie verlangen, dass alle Wölfe in der Region umgesiedelt werden.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hatte letzten Dienstag gemeinsam mit der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere des Kantons Wallis sowie den Experten der nationalen und regionalen Herdenschutzberatung die Vorfälle und die aktuelle Situation im Goms analysiert.

Beratung über Abschuss wahrscheinlich
Ein Abschuss des Wolfs sei derzeit nicht gerechtfertigt, schrieb das BAFU vor wenigen Tagen. Sollte sich der Wolf während des Sommers untypisch verhalten und vermehrt in Siedlungsnähe aufhalten, müsse die Situation neu beurteilt werden. Wildhüter Blatter sagte am Sonntag, er gehe davon aus, dass noch diese Woche an einer Sitzung erneut darüber beraten werde.

Bund und Kanton Wallis sind sich derzeit nicht einig, ob die Herden genügend geschützt waren und dem Wolf die bisher gerissenen Schafe angerechnet werden.

Quelle
Hundetrainer? Wir brauchen einen EXORZISTEN!
Benutzeravatar
chino
Moderatorin
 
Beiträge: 1660
Registriert: 09.05.2013, 22:24
Wohnort: NÖ West

Hundehalter seit: 15. Mai 2012
Anzahl der Hunde: 1
Rassen: Flat Coated Retriever X Neufundländer

Re: Trotz Herdenschutzhunde: Wolf reißt acht Schafe

Beitragvon Dieter » 09.06.2013, 23:30

Der Wolf ist nun mal ein Raubtier - Verzeihung: Beutegreifer, was sich schon viel netter anhört -, auch wenn einige aus vorwiegend emotionalen Gründen dies nicht wahrhaben wollen und in ihm eine Art mystisches Wesen sehen, was aus der Sicherheit des 3. Stocks eines Hamburger Hochhauses keine Kunst ist.

Und er frisst eben - wie es viele Wolfsschützer und Naturschutzverbände propagieren und durch Studien zu beweisen versuchen - nicht nur Rehe, Rotwild und Wildschweine.
Seine natürliche Scheu vor dem Menschen hindert ihn nämlich nicht daran, ökonomisch zu jagen und Schafe oder Ziegen sind nun mal einfachere Beute als Wildtiere.

Und sie sind auf dem Vormarsch. In der BRD insbesondere im Großbereich der neuen Bundesländer, in SH wurden welche gesichtet und einer fand 2007 den Tod mittels Zusammenprall mit einem PKW. Nun fristet er - ausgestopft - ein neues Dasein in einer Vitrine im Eingangsbereich der Kreisverwaltung in Eutin. Weitere Sichtungen (Spuren) wurden hier von ehrenamtlichen Wolfsbetreuern bestätigt.

Je nach Emotion, Sachlichkeit, Blickwinkel oder wirtschaftlichem oder sonstigem Interesse wird der Wolf begrüßt oder verteufelt.

1. Der Wolf ist eines der - rechtlich - strengstens geschützten Tiere, zumindest in Deutschland (FFH-Richtlinie, Bundesnaturschutzgesetz).

2. Die Jäger argumentieren, er gehöre grundsätzlich ins Jagdrecht, könne dort mit ganzjähriger Schonung belegt werden, aber wenn denn mal ein Wolf zum Schadwolf würde, dann, ja dann stünde selbstverständlich die gute Jägerschaft bereit, dem schändlichen Treiben mittels gehöriger Portion Pulver und Blei ein Ende zu setzen.

3. Zumindest einige wenn nicht gar viele Jäger sehen den Wolf als Konkurrenz in ihren Revieren, da er ja nun mal das Wild frisst, was die Jäger so aufopferungsvoll hegen und pflegen. Ich denke, selbst ein kleineres Rudel ist aufgrund des Nahrungsbedarfs ohne weiteres in der Lage, mittelfristig ein Revier "leerzufressen" .

4. Die Schafzüchter verteufeln die Wölfe, obwohl sie entschädigt werden/würden.

5. Bestimmte Presseorgane publizieren Horrormärchen (ganzes Dorf von Wölfen belagert.....) - dies unterlegt mit entsprechenden Foto´s zähnefletschender Wölfe - ähnlich wie damals die Foto´s von den Listenhunden.

6. Naturferne Menschen haben Angst, dass der Wolf sie beim jährlichen 400-Meter-Waldspaziergang mit Rotkäppchen - oder war´s Schneewittchen? - verwechselt.

7. Mütter haben Angst um ihre Kinder, wenn die mal im Wald spielen.

8. Naturschützer begrüßen die Wiederkehr des Wolfes und sind der Ansicht, er könne zumindest in bestimmten Gebieten bestens und im Einklang mit seiner sonstigen Umwelt leben, was er - siehe oben, Schweiz - gerade nicht kann.

9. Hundehalter? Mir ist aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kein Fall bekannt, dass Wölfe einen Hund getötet hätten. In Schweden können Jäger aber davon ein Lied singen, weil dort mehr als ein distanzjagender Hund (etwa Bracken) von Wölfen gerissen wurde.
Viele Grüße
Dieter

Erwachsensein? Ich mach ja viel Scheiß mit - aber nicht jeden!
Benutzeravatar
Dieter
Registrierter Benutzer
 
Beiträge: 550
Registriert: 09.05.2013, 23:04

Hundehalter seit: 2012
Anzahl der Hunde: 1
Rassen: Rauhhaar-Zwergdackel

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste