von Dieter » 22.06.2013, 12:10
Es scheint ein Problem zu werden, dass wildfremde Menschen ebensolchen Hunden Körperkontakt aufdrängen und somit - falls die Halter der Hunde nicht höllisch aufpassen - ggf. auch gebissen werden.
Ich traf gestern beim abendlichen Gewaltmarsch in der Einöde einen jungen Mann mit einem netten Rottweiler. Wir kamen ins Gespräch und sind eine halbe Stunde zusammen mit den Hunden gelaufen.
Dieser Hund - bestens erzogen, sehr gehorsam und überhaupt war das ein tolles Mensch-Hund-Gespann - mag keinen Kontakt mit fremden Menschen.
"Jo, kenne ich", sagte ich, "ist bei meinem Dackel auch so. Und ich habe oft große Mühe, Fremde von Kontaktaufnahmen und Bedrängen abzuhalten. Aber Sie haben ja einen großen Hund und kennen das eher nicht".
Da lacht der laut los und sagt: "Wenn Sie wüssten, was da manchmal abgeht. Da stürzen sich wildfremde Menschen unvermittelt auf meinen Rotti, halten den am Halsband fest, umarmen und beknuddeln den. Ich ruf ihn immer schon zu mir und lass ihn bei Fuss gehen, wenn wir Fremde treffen, aber oft nutzt das auch nichts. Der Hund ist völlig harmlos und macht auch in solchen Situationen nichts, ausser sein Unwohlsein deutlich zu zeigen. Und oft kann ich garnicht so schnell reagieren, wie der angefasst wird. Ich bin nun dazu übergegangen, abgelegene Gegenden aufzusuchen."
Es war ein bitteres Lachen.
Ich hab ihm gesagt, er soll ohne Rücksicht und ohne Höflichkeit dazwischen gehen, darauf achten, dass er - wenn möglich - zwischen Hund und Passant geht und auf die Gesichter der Passanten achten. Oftmals sehe man schon an deren Gesichtsausdruck, was die gleich vorhaben.
Er wird es nicht können, denke ich. Er ist zu nett - und vielleicht gegenüber älteren Menschen noch zu jung - für sowas.
Viele Grüße
Dieter
Erwachsensein? Ich mach ja viel Scheiß mit - aber nicht jeden!