Brief eines Arbeiters aus einer Perrera (Tötungsstation)

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Brief eines Arbeiters aus einer Perrera (Tötungsstation)

Beitragvon Shnarph » 27.09.2013, 16:48

Ich glaube, unsere Gesellschaft braucht einen Weckruf!

Als Leiter einer Perrera werde ich etwas mit Euch teilen ... einen Blick von "innen", wenn Ihr mir erlaubt.

Zunächst an alle Züchter und Verkäufer von Hunden, Ihr solltet zumindest einen Tag in einer Perrera arbeiten. Wenn Ihr vielleicht den traurigen, verlorenen Blick in den Augen der Hunde seht, würdet Ihr Eure Meinung ändern und nicht an Menschen verkaufen, die Ihr gar nicht kennt. Gerade diese Welpen könnten am Ende in meiner Perrera landen, wenn sie nicht mehr die süßen Hundebabies sind. Wie würdet Ihr euch fühlen, wenn Ihr wüsstet, dass eine 90%ige Chance besteht, dass diese Hunde nie mehr aus dem Zwinger kommen, wenn sie erst einmal hier gelandet sind? 50% der Hunde, die hier abgegeben werden oder verirrt herum laufen, sind reinrassige Tiere.


Quelle und weiterführender Text
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Re: Brief eines Arbeiters aus einer Perrera (Tötungsstation)

Beitragvon Xafira » 27.09.2013, 17:02

Reinrassige Hunde? Jap, aus Puppy Mills, von Vermehrern, das sind in der Regel auch die süßen kleinen Hundchen, die man rettet und ins Ausland karrt - man nimmt den Vermehrern also ihre Verantwortung ab.

Mit einem normalen Züchter lässt sich das nicht vergleichen, deshalb reagiere ich auf diese: Du bist ein böser Mensch, wenn du beim Züchter kaufst-Aussagen auch nicht wirklich. Dazu bin ich zu abgebrüht.

Man könnte auch sagen, importiert keine Auslandshunde solange unsere Heime voll mit Hunden sind. Wenn sich jedes Land ordentlich um seinen "Kram" kümmern würde, dann bestünden solche Probleme gar nicht. Aber die Mentalität der Leute im Süden ist anders - die Einstellung zum Hund ist anders - die Hunde jetzt alle zu "retten" ist weder machbar noch unsere Aufgabe.

Man muss sich nur mal ansehen, wie Waisenkinder in Rumänien gehalten, ja ich sage mit Absicht gehalten, werden - die liegen auf urindurchnässten Matratzen, haben nichts anzuziehen, frieren sich im Winter weg, einfachste hygienische Vorschriften können nicht eingehalten werden - und dann erwartet man von der Bevölkerung ernsthaft, dass sie sich für Tierschutz interessiert? Das Land - und viele andere Länder - haben ganz andere Probleme, als jenes, ob die Hunde dort jetzt eingeschläfert werden oder nicht.

So traurig das auch ist, aber - und hier wären wir wieder bei der Bedürfnispyramide - solange die einfachsten Grundbedürfnisse der Bevölkerung nicht erfüllt sind oder erfüllt werden können, solange wird sich dort auch im Tierschutzsektor nichts ändern.
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Re: Brief eines Arbeiters aus einer Perrera (Tötungsstation)

Beitragvon chino » 27.09.2013, 18:43

... Wenn Ihr vielleicht den traurigen, verlorenen Blick in den Augen der Hunde seht, würdet Ihr Eure Meinung ändern ...

Sie sehen diese Blicke doch, fast tagtäglich.
Und es kümmert die Damen und Herren Vermehrer herzlich wenig, was sie da sehen.
Wozu sollten sie sich also eine Perrera ansehen? Da ist nicht viel um zu ihren eigenen "Zuchtstätten", im Gegenteil.

Und wie Birgit schon sagte: wo Kinder in der Kanalisation hausen, ob nun in Rumänien oder der Ukraine oder sonstwo, ist für Tierschutz kein "Platz".

:xsad:
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