Die Hamburger lieben Hunde! Und zwar inniger als bisher gedacht: 66.530 Fiffis waren Ende 2013 in der Hansestadt registriert. Das sind 7051 mehr als im Mai 2013 angenommen (59.479). Eine schriftliche Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Dennis Thering zeigt außerdem, in welchen Bezirken die meisten Vierbeiner schnüffeln.
Im Hamburger Hunderegister waren am 9. Dezember 2013 genau 66530 Hunde eingetragen. Verwunderlich: Im Mai 2013 waren es noch 59479 gewesen. „Ein Anstieg von über 10 Prozent innerhalb eines halben Jahres“, sagt Dennis Thering (CDU) – eine Erklärung dafür gibt es nicht. Allerdings sind die Zahlen oft ungenau: Viele Hundehalter melden ihre Tiere nicht ab, wenn sie aus der Stadt wegziehen oder der Hund gestorben ist.
Die meisten registrierten Hunde gibt es im bevölkerungsreichsten Bezirk Wandsbek. Auf mehr als 400000 Bewohner kommen derzeit 18151 Hunde. Auf dem zweiten Platz liegt Altona (10791), danach folgt Hamburg-Nord (9613). „Gerade im Bezirk Wandsbek müssen mehr Hundeauslaufflächen geschaffen werden“, fordert Thering.
Hundesteuer-Einnahmen: Viele Hunde bringen auch viel Geld. Im Jahr 2013 hat die Stadt rund 3,4 Millionen Euro Hundesteuer eingenommen. In Hamburg zahlt jeder Hundehalter 90 Euro pro Jahr. Wer allerdings einen „gefährlichen Hund“ hält, etwa einen Bullterrier oder Pitbull, muss 600 Euro pro Jahr zahlen. Blindenhunde und Therapiehunde sind steuerlich befreit, auch Hartz-IV-Empfänger müssen für den ersten Hund nicht zahlen.
Gassi-Beutel: Hundekot auf Gehwegen – das treibt viele Hamburger zur Weißglut. Im vergangenen Jahr verteilte die Stadtreinigung 26 Millionen Gassibeutel – 2,3 Millionen mehr als 2012.
Doch das sind bei Weitem nicht genug! „Die Stadtreinigung und der Senat sind mit der Anzahl an Hunden überfordert“, sagt Thering. „Aussagen der Stadtreinigung über den Erfolg von Gassibeuteln sind auf der Grundlage falscher Zahlen absurd.“ In Zukunft müsse auch die Ausgabe von Gassibeuteln erleichtert werden, etwa durch sogenannte „Dog Stations“.
Beliebteste Rassen: Am liebsten mögen die Hamburger den Labrador Retriever. 5451 Tiere werden in der Stadt gehalten (Stand 2013). Auf den zweiten Platz kommt der Jack-Russell-Terrier. Platz drei: Dackel. Der kleine Mops kommt erst auf Platz 15, klettert in der Beliebtheitsskala aber immer weiter nach oben.
Der Hundeblick: Großen dunklen Hundeaugen kann kaum einer widerstehen! Und inzwischen ist das auch wissenschaftlich überprüft. Forscher fanden heraus: Die hochgezogene Braue des Hundes löst beim Menschen einen Schlüsselreiz aus, steht für kindliche Hilfsbedürftigkeit und Traurigkeit. Eine Studie im Tierheim zeigt: Hunde, die ihre Augen auf diese Art besonders oft weiten, finden schneller ein neues Zuhause.
66.530 Hunde in der Stadt - So hundeverrückt ist Hamburg