Das laute Bellen aus einem geparkten Transporter auf der Neusser Straße im Agnesviertel kam der Frau verdächtig vor. Die Zeugin rief am Montagabend die Polizei. Im Kofferraum lagen sechs Hunde – müde, durstig, aber nicht verwahrlost. Von Daniel Taab
Köln.
Das laute Bellen aus einem geparkten Transporter auf der Neusser Straße im Agnesviertel kam der Frau verdächtig vor. Die Zeugin rief am Montagabend die Polizei und die Beamten stoppten das Fahrzeug aus der Slowakei an der Neusser Straße in Nippes vor einem Brauhaus. Im Kofferraum lagen sechs große Hunde – müde, durstig, aber nicht verwahrlost. Die drei Männer im Auto erzählten den Polizisten die Geschichte, dass die Hunde von niederländischen Polizisten bestellt wurden und sie dorthin unterwegs seien.
Die Beamten glaubten den Männern nicht so richtig, vielmehr wird vermutet, dass die Tiere auf einem illegalen Hundemarkt verkauft werden sollten. Impfpässe oder andere Papiere hatte der Fahrer nicht dabei. „Es findet sich vor Weihnachten immer jemand, der die Tiere für günstiges Geld kauft und möglicherweise weiter verkauft“, sagte Polizeisprecher Christoph Gilles. In Köln sei der Polizei kein Ort bekannt, an dem illegal Hunde aus Osteuropa angeboten werden. Die sechs Hunde wurden der Feuerwehr übergeben, die sie ins Tierheim Zollstock brachten.
Auffallend: Schon vor rund zwei Wochen wurde ein Tiertransporter auf einem Feldweg in Bocklemünd gestoppt, dort sollten Welpen verkauft werden. Außerdem fand die Polizei in einem weiteren Transporter aus Osteuropa vor wenigen Tagen 20 Hunde, die zum Teil stark verwahrlost waren.
Ein gefundenes Tier war so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Eine Statistik über den Fund von verwahrlosten Hunden aus Osteuropa führt die Polizei nicht. „Uns sind nur wenige Fälle bekannt“, so Gilles. Die Dunkelziffer sei vermutlich wesentlich höher.
Polizei stoppt erneut Hundetransporter