Ausgebüxter Hund legt ganze Autobahn lahm
An einem Tierfuttergeschäft in Halstenbek (Kreis Pinneberg) hat am Donnerstag für eine 64-Jährige ein Abend begonnen, den sie vermutlich so schnell nicht vergessen wird. Statt sich von seinem Frauchen beschenken zu lassen, hatte ein Hund auf dem Parkplatz des Geschäfts Reißaus genommen. Was harmlos begann, legte gegen 17.30 Uhr jedoch eine ganze Autobahn lahm. An der Anschlussstelle Halstenbek-Krupunder rannte das Tier auf die A 23 in Richtung Hamburg - im Schlepptau: die Hundehalterin, deren Sohn, einen angehaltenen Autofahrer und zwei Rettungssanitäter, die mit ihrem Krankenwagen zufällig vorbeigekommen waren. Sie machten sich gemeinsam zu Fuß auf die Jagd nach dem Ausreißer.
Das Tier lief nicht nur auf dem Seitenstreifen
Wie durch ein Wunder ist es bei der Aktion "zu keinem Zeitpunkt zu einer Gefährdung des Straßenverkehrs" gekommen, so Polizeisprecherin Sandra Mohr am Freitag zu NDR.de. Und das, obwohl der Hund laut Mohr nicht - wie seine Verfolger - nur auf dem Seitenstreifen der Autobahn lief. Irgendwann gelang es dem 29-jährigen Sohn der Halterin, den Hund zu fixieren - indem er sich hinter der Außenschutzplanke auf das Tier legte. Zwei der Verfolger waren von dem Hund zuvor in die Hand gebissen worden.
Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung
Damit aber noch nicht genug. Um das Tier abtransportieren zu können, ohne dass es wieder ausbüxt, sperrten die alarmierten Polizisten die Autobahn in beide Richtungen kurzfristig voll. Mitten im Feierabendverkehr. Etwa eine Stunde habe der Einsatz insgesamt gedauert, so Mohr. Die Sperrung sei jedoch früher wieder aufgehoben worden. Für Hund und Halterin endete der Abend dort, wo er begonnen hatte: auf dem Parkplatz des Tierfuttergeschäfts. Gegen die 64-Jährige wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet. Den Vierbeiner hatte sie erst kürzlich bekommen. Viel unglücklicher hätte diese Beziehung wohl nicht beginnen können.
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